Historischer Rundgang Häfnerhaslach

Neben der reichhaltigen Geschichtspräsentation im Stadtmuseum, haben Sie auch die Möglichkeit alle Stadtteile auf Historischen Rundgängen zu erkunden. 

Beschreibung des Rundgangs

Das Dorf Häfnerhaslach ist erstmals 1138 als „Haselahe“ urkundlich erwähnt. Der Name Häfnerhaslach taucht zum ersten Mal 1403 in einer Urkunde auf. Seit 1973 ist Häfnerhaslach Teil der neu gegründeten Stadt Sachsenheim.

 

1. Ev. Kirche St. Remigius
Die mittelalterliche Chorturmkirche wurde mehrfach verändert und erweitert, zuletzt 1767. Der gotische Chor besitzt ein Kreuzrippengewölbe mit einer Rose als Schlussstein und beachtenswerten Konsolenreliefs. Fresken (um 1400) zeigen die vier Evangelistensymbole. Hölzernes Kruzifix (um 1350); an den Wänden Weihekreuze. Im Turm eine der ältesten Glocken des Bezirks mit lateinischer Inschrift von 1431.

 

2. Ev. Pfarrhaus (Rundlingstr. 18)
Ehem. Beginenhaus (bis 1556).Das Gebäude diente nach einem Umbau 1556 als Pfarrhaus und wurde 1834 von Grund auf saniert.

 

3. Ehem. Schulhaus (Rundlingstr. 19)
Fachwerkbau von 1832 mit äußerem Treppenaufgang und Rundbogen-Kellereingang.
Lehrer sind in Häfnerhaslach seit 1592 erwähnt. Im ersten Stock befand sich die Lehrerwohnung, im zweiten lagen die beiden Klassenzimmer. Nach dem 2. Weltkrieg war dort der Kindergarten untergebracht. Seit 1972 werden die Häfnerhaslacher Schüler in der Kirbachschule Hohenhaslach unterrichtet.

 

4. Fachwerkwohnhaus (Rundlingstr. 17)
Der Fachwerkbau aus dem 16. Jahrhundert wurde 1996 – 2001 grundlegend renoviert. Die Eichen für die Holzbalken wurden im Winter 1557/58 gefällt.

 

5. Fachwerkwohnhaus (Rundlingstr. 15)
Im Innern des Hauses ist ein Inschriftstein vermauert:

ANNO DOMINI 1606 (?) BAUWT HANS PAUL ALT 28 (oder 38) VND MARGARETHA ALT 49 IAR KIND VII (M. ?) IACOB SEITS VON STERN(EN)FELS

 

6. Ehem. Rathaus (Rundlingstr. 12)
Fachwerkhaus mit Krüppelwalmdach aus dem 17./ 18. Jahrhundert. Anfang des 19. Jahrhunderts war hier ein Schulraum eingerichtet.
Seit 1973 dienst es als Verwaltungsstelle.

 

7. Kelter (Rundlingstr. 14)
Fachwerkbau, bez. 1592. Das von der Herrschaft Württemberg errichtete Gebäude wurde 1822 von der Gemeinde gekauft und 1936 sowie 1969 renoviert.

 

8. Ehem. Kirchturmuhr
1901 von der Ulmer Firma Hörz hergestellt, diente die Uhr bis in die 1970er-Jahre als Häfnerhaslacher Kirchturmuhr, ehe sie durch eine elektronischen Uhr ersetzt wurde. 1995 erwarb sie der damalige Lindenwirt Stephan Oehler und ließ sie renovieren. 1997 wurde sie im neuen Gehäuse am jetzigen Platz aufgestellt und mit einem Gemeindefest eingeweiht.

 

9. Ehem. Gasthaus „Krone“ (Häfnerstr. 38)
Giebelständiges Fachwerkhaus, bez. 1757. Als Kronenwirt ist 1878 Wilhelm Aichele erwähnt. Der Betrieb wurde Ende des 19. Jahrhunderts aufgegeben.

 

10. Gasthaus „Linde“ (Häfnerstr. 27)
Fachwerkhaus. Seit 1903 im Besitz der Familie Oehler. Vorher betrieb Julius Oehler im Haus gegenüber eine Schankwirtschaft. 1903 ließ er die heutige „Linde“, ursprünglich ein Bauernhaus, nach vorne erweitern und zur einzigen Gastwirtschaft ausbauen. Ursprünglich hatte Häfnerhaslach 6 Wirtshäuser.

 

11. Badbrunnen
Öffentlicher Brunnen mit 2 Pumpen aus dem 19. Jahrhundert. Der Trog wurde bei der Erneuerung der Ortsmitte 1992 hier aufgestellt. Bis 1954 versorgten 5 öffentliche und 60 Privatbrunnen (Hausbrunnen) den Ort. Eine zentrale Wasserleitung wurde erst 1954 ein-gerichtet. Ein Badhaus als öffentliche Einrichtung ist von 1500 bis etwa 1700 nachgewiesen. Eine Reihe von Badern, die dort ihr Handwerk ausübten, sind namentlich bekannt.

 

12. Ehem. Gasthaus „Ochsen“ (Sternenfelser Str. 2) 
Das Fachwerkhaus aus dem 16. Jahrhundert besitzt einen erkerartigen Vorbau mit Zeltdach und einen seitlichen äußeren Treppenaufgang. Es ist vermutlich das älteste Wirtshaus in Häfnerhaslach. 1914 wurde die Gaststätte geschlossen.

 

13. Fachwerkwohnhaus (Rundlingstr. 8)
Das Fachwerkwohnhaus (16./ 17. Jahrhundert) mit überdecktem Treppenaufgang und schönem Zierfachwerk wurde 1964 renoviert und 1988–1990 umgebaut.