Spielberg

Spielberg

Spielberg 

Der kleinste Stadtteil Sachsenheims

Lange Zeit galt eine Urkunde des Stauferkaisers Friedrich I. aus dem Jahr 1162 als erste urkundliche Erwähnung Spielbergs. Mittlerweile ist sich die Forschung allerdings einig, dass es sich hierbei um einen anderen Ort gleichen Namens in Baden handelt. Die erste Erwähnung muss im Jahr 1332 gewesen sein.

Ursprünglich befand sich das Waldgebiet des oberen Kirbachtals, das man früher einfach Haslach nannte, in königlichem Besitz. Bald gelangte es aber mit seinen Forstansiedlungen unter den Einfluss des Bistums Speyer. Zu diesen Rodungssiedlungen, die manchmal nur aus wenigen Höfen bestanden und wohl erst seit dem 12. Jahrhundert dauerhaft bewohnt wurden, zählten die drei Walddörfer Spielberg, Ochsenbach und Häfnerhaslach.

 

Kaiser Friedrich II. verlieh 1212 Berthold II. von Neuffen Blankenhorn und die Strombergorte, darunter Spielberg. Doch das Geschlecht der Herren von Neuffen erlosch und Spielberg kam zunächst unter die Herrschaft der Herren von Eselsburg, ging dann aber in den Besitz der Grafen von Vaihingen über. Auch die Grafen von Vaihingen besaßen Spielberg und die übrigen Strombergorte nur rund 100 Jahre. 1356 vermachte der letzte Graf von Vaihingen, Heinrich von Vaihingen, seine Besitzungen an die Grafen von Württemberg.

Im gleichen Jahr, 1356, tauchet der Sulzbronnen erstmals in den Urkunden auf, der sehr viel später für den Ort eine wichtige Rolle spielen würde.

Spielberg war über die Jahrhunderte ein kleiner Ort mit wenigen hundert Einwohnern. Vor dem Dreißigjährigen Krieg zählte das Dorf 155 Einwohner. Nachdem die Schrecken des Krieges über den Ort hereingebrochen waren, lebte zeitweise nur noch ein Ehepaar mit seinen Kindern im verlassenen und größtenteils zerstörten Ort. Auch die Schippenmühle war während des Krieges abgebrannt. Auch nach dem Ende dieses Krieges 1648 hatten die Menschen und der Ort nur wenig Zeit zur Erholung: zwischen 1688 und 1697 wurde der Ort Opfer von Franzoseneinfällen, dann belasteten Erbfolgekriege die wenigen Einwohner.

Das kleine Dorf war zeitweise so arm, dass es sich die Renovierung seiner Kirche nicht leisten konnte. Als die St. Wendelkirche baufällig wurde, musste sie 1799 abgerissen werden. Lange Zeit hofften die Bewohner Spielbergs, in besseren Zeiten eine neue Kirche errichten zu können, so lange wollten sie die Kirche in Ochsenbach besuchen – sie tun es bis heute.

Unweit der Ortschaft Spielberg, in der Kesslerklinge, wurde am 10. März 1847 der letzte frei lebende Wolf in Württemberg erlegt.

Die Beziehungen zur Nachbargemeinde Ochsenbach waren traditionell eng. Seit 1934 übernahm der Bürgermeister von Ochsenbach auch die Amtsgeschäfte für Spielberg.

Heute ist Spielberg Teil der Stadt Sachsenheim. 1973 schlossen sich die vier Kirbachtalgemeinden Ochsenbach, Spielberg, Hohenhaslach und Häfnerhaslach mit der seit 1971 aus Kleinsachsenheim und Großsachsenheim bestehenden Stadt Sachsenheim zusammen.