Kompetenznetz KLIMA MOBIL
Die Probephase für die im September 2022 eingerichteten Pop-Up-Maßnahmen zum Projekt Klima Mobil ist beendet. Über die aktuell anstehenden Änderungen informieren wir Sie hier:
Das Kompetenznetz Klima Mobil berät, unterstützt und vernetzt Kommunen in Baden-Württemberg, die hochwirksame Maßnahmen zum Klimaschutz im Verkehr angehen. Im Rahmen eines Bewerbungsverfahrens wurden die Stadt Sachsenheim durch eine Expertenjury als eine der 15 Modellkommunen ausgewählt, die bereit sind, hochwirksame Maßnahmen zum Klimaschutz im Verkehr umzusetzen.
Wir informieren Sie auf dieser Seite über die ersten Schritte des Projekts. Alle weiteren Maßnahmen finden Sie auf den Seiten des Kompetennetz KLIMA MOBIL
11/2021: Workshop zu Innenstadtplanung und Radnetz

Am Dienstag, 16.11.2021 fand im Rahmen des Klima Mobil Projektes ein Bürgerbeteiligungsworkshop mit insgesamt 36 Teilnehmenden statt.
Fragestellung:
Die Anwesenden befassten sich bei der Bürgerbeteiligung mit der Frage: „Wie wollen wir die südliche Brunnenstraße und Von-Koenig-Straße gestalten, um mehr Aufenthaltsqualität vor Ort zu schaffen?“ Diskussionsgrundlage war hierbei der Planungsentwurf, welcher von der Innovationsberatung "team red" sowie dem Planungsbüro Obermeyer Infrastruktur als Konzeptskizze für die südliche Brunnenstraße und Von-Koenig-Straße erarbeitet wurde.
Weiterhin wurde von team red ein Radnetz entworfen, um Routen innerhalb der Stadt festzulegen, welche für sicheren, schnellen und bequemen Radverkehr ausgebaut werden sollen. Beispielhaft wurde hier über die Goethestraße als Fahrradstraße diskutiert. Der online-Ideenmelder, welcher weit über 100 Einträge zu Gefahrenstellen für Verkehrsteilnehmende und Anregungen für bessere Verkehrsführung verzeichnete, wurde weiterhin ergänzt.
Zielsetzung:
Ziel des Abends war es, die TeilnehmerInnen über das Gesamtprojekt und den Planungsentwurf zu informieren und darüber zu diskutieren, ob und wie der Entwurf ab Frühjahr 2022 temporär, d.h. als sogenannte Pop Up Maßnahme, erprobt werden kann und somit nach Auffassung der Workshopbeteiligten den höchsten Beitrag zu mehr Aufenthaltsqualität im Projektgebiet leisten kann.
Planungsentwurf:
Der Planungsentwurf für die Brunnenstraße sieht eine Einbahnstraßenregelung (Radverkehr frei) in Richtung Süden sowie Umwandlung einiger Pkw-Stellplätze zugunsten einer gesicherten Feuerwehrroute und mehr Platz für Fuß- und Radverkehr vor. Die Einbahnstraße Von-Koenig-Straße soll für den Radverkehr in Gegenrichtung geöffnet werden und speziell an der Ecke Brunnenstraße mehr Aufenthaltsqualität bekommen.
Ablauf der Bürgerbeteiligung:
Der Ablauf der Beteiligungsveranstaltung war wie folgt strukturiert: Nach einem Rundgang durch das Untersuchungsgebiet folgte die Begrüßung der TeilnehmerInnen durch den Bürgermeister Holger Albrich und die Moderatorin des Abends, Frau Claudia Peschen. Dr. Bodo Schwieger, Projektleiter von Seiten team red, gab mit seinem Impulsvortrag einen inhaltlichen Einstieg in das Thema und stellte auch die Planungen vor. Anschließend diskutierten die TeilnehmerInnen in zwei Kleingruppen über die Vor- und Nachteile der Planung sowie der Linienführung des Radnetzes und der vorgeschlagenen Maßnahme "Fahrradstraße Goethestraße", wobei auch eigene Vorschläge eingebracht wurden.
Ergebnis:
Im Folgenden wird nun der Gemeinderat auf Basis der aufbereiteten Workshopergebnisse zu einer Entscheidung kommen, welche Maßnahmen ab Frühjahr 2022 als vorerst temporäre "Pop-Ups" umgesetzt werden sollen.

09/2021: Ideenmelder - Ihre Chance zur Verbesserung

Wir möchten die Bürgerinnen und Bürger Sachsenheims noch einmal aufrufen, Ihre Vorschläge, Wünsche und Erfahrungen zum Radwegnetz, zu Stellplätzen für Fahrräder und PKWs sowie zur generellen Verbesserung der Aufenthaltsqualität in Großsachsenheim im „Ideenmelder“ einzubringen. Hier geht es zum Ideenmelder!
Es sind bereits zahlreiche Anregungen gemacht worden, die in die Entwicklung von unterschiedlichen Gestaltungsvorschlägen für Sachsenheim eingehen.
Doch hier gilt das Motto: Je mehr, umso ausgewogener und vielfältiger. Also lassen Sie gerne Ihrer Fantasie freien Lauf und tragen Sie Ihre Ideen in die Karte ein (eine Anleitung zur Bedienung findet man unter der Karte).
Aus den Gestaltungsvorschlägen werden im Frühjahr 2022 Pop-up-Maßnahmen zur Erprobung von Infrastrukturlösungen entstehen, bei denen die Sachsenheimer dann Ihre Ideen unter realen Bedingungen testen können.
06/2021: Sachsenheim macht Zukunft

Unter dem Motto "Sachsenheim macht Zukunft!" ist die Innenstadt von Großsachsenheim Modellprojekt für innovative und bürgerfreundliche Mobilität in Baden-Württemberg. Besser verteilter und somit weniger Verkehr, bessere Erreichbarkeit mit Fahrrad und zu Fuß, mehr Barrierefreiheit und neue Nutzung von Freiräumen – Maßnahmen wie diese können helfen, die Aufenthaltsqualität im Zentrum von Großsachsenheim zu steigern. Gleichzeitig soll ein modernes Radwegenetz in Groß- und Kleinsachsenheim entstehen, das mit allen anderen Teilorten verknüpft ist, somit also allen Einwohnerinnen und Einwohnern von Sachsenheim zugutekommt.
Dank der erfolgreichen Bewerbung zur Teilnahme am „Kompetenznetz Klima Mobil“ erhält Sachsenheim bei der Vorbereitung und Umsetzung der Vorhaben professionelle Unterstützung. Mit den Planungsbüros team red Deutschland GmbH und Obermeyer Infrastruktur GmbH & Co. KG betreuen zwei Unternehmen das Projekt, die federführend bei der Entwicklung von innovativen Mobilitätskonzepten sind.
Ganz wichtig ist bei diesem Prozess die Beteiligung der Menschen vor Ort: Von Anfang an beziehen wir alle Bürgerinnen und Bürger von Sachsenheim ein, können sie in verschiedenen Formaten den Planungsprozess mitgestalten. Das geschieht über mehrere Workshops und den Ideenmelder, eine interaktive Onlinekarte. Die so gewonnenen Ideen, Kritik und Lob der Einwohner fließen in die Planung und die Auswahl von Gestaltungsvarianten für die konkrete Verbesserung vor Ort ein.
10/2020: Interview "Kompetenznetz" mit Thomas Feiert

..., was sich die Stadt von der Auswahl und der Umsetzung des Modellvorhabens erhofft.
Kompetenznetz:
Herr Feiert, warum haben Sie sich als Modellkommune beim
Kompetenznetz beworben?
Thomas Feiert:
Seit vielen Jahren liegt den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Sachsenheim am Herzen, die Innenstadt aufzuwerten. Auch die Verwaltung der Stadt ist bestrebt, durch eine gesteigerte Aufenthaltsqualität die Verweildauer in der Innenstadt für Alle zu erhöhen. Hierbei gilt es insbesondere für Fußgänger und Radfahrer Plätze und Treffpunkte zu schaffen.
Da die vorhandenen öffentlichen Flächen rar sind und aufgrund der Verkehrsentwicklung der letzten Jahrzehnte vorwiegend dem Kraftfahrzeugverkehr zur Verfügung gestellt wurden, muss hier ein Umdenken und Umplanen stattfinden.
Die Parksuchverkehre durch die beiden innerstädtischen Straßen Brunnenstraße und
Von-König-Straße sowie die zunehmend extremer werdenden stadtklimatischen Verhältnisse, wie z.B. Trockenheit und Hitze, sorgen dafür, dass die ohnehin schon kaum belebte Innenstadt zunehmend unattraktiver wird. Die Wende kann gelingen, indem Autofahrer an d
en beiden Eingangstoren zur Innenstadt in zentralen großen Parkräumen „aufgefangen“ werden, um dann über barrierefreie, schattierte und bevorrechtigte Wege und Plätze in der Innenstadt anzukommen. Wichtig dabei ist: Vorgezogen und parallel sind flankierende Maßnahmen umzusetzen, um den Autofahrern aus dem näheren Umfeld ein Angebot zu unterbreiten, statt mit dem Auto zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Bus zu kommen. Da es sich demnach um eine integrierte Planung mit intensiver Bürgerbeteiligung handelt, hat s
ich die Stadt Sachsenheim dem Förderaufruf angeschlossen und bekommt nun mit dem Zuschlag als Modellkommune die notwendige fachliche, personelle und finanzielle
Unterstützung, Ihren Beitrag für den Klimaschutz im Verkehr zu leisten.
Kompetenznetz:
Mit welchem Projekt wurden Sie ausgewählt?
Thomas Feiert:
Um den Durchgangsverkehr in der Innenstadt auf ein Mindestmaß zu reduzieren und den Parkraum auf den öffentlichen Verkehrsflächen auf die notwendige Anzahl zu minimieren, bedarf es einer alternativen Bereitstellung von Parkräumen an den Eingangstoren zur Innenstadt, die dann auch gezielt mittels Parkleitsystem angezeigt werden müssen. Im Vorfeld ist ein Radnetz in die Innenstadt hinein zu planen und auszubauen. Die Planungsparameter hierbei:
Sichere Fahrradrouten für Alle und ausreichend Abstellmöglichkeiten in der Innenstadt. Für die Fußgänger ist im Hinblick auf Barrierefreiheit und Verbesserung des Stadtklimas der öffentliche Raum aufzuwerten. Die damit einhergehende grundsätzliche Aufteilung der öffentlichen Verkehrsflächen ist anhand der geänderten Prioritäten vorzunehmen. Am Ende sollten freiwerdende Flächen als Platz oder Treffpunkt genutzt werden.
Kompetenznetz:
Welche Vorteile erhoffen Sie sich von der Umsetzung?
Thomas Feiert:
Die Innenstadt wird von Fußgängern und Radfahrern als Anziehungspunkt wahrgenommen. Durch eine erhöhte Frequenz an Fußgängern und die Verbesserung des Stadtklimas erhöht sich die Verweildauer der Menschen, sodass auch der Einzelhandel profitiert. Darüber hinaus ist mit dem Charakter der Modellkommune die Hoffnung verbunden, bei den Menschen ein noch schärferes Bewusstsein zu schaffen für den Klimaschutz und inspirierend zu wirken für
Kommunen mit ähnlichen Vorhaben
Bei Fragen zur Medellkommune, wenden Sie sich gerne an den Fachbereichsleiter Technik, Herrn Feiert
09/2020: Erstes Vernetzungstreffen

Aus allen vier Regierungsbezirken in Baden-Württemberg hat Verkehrsminister Winfried Hermann MdL Vertreterinnen und Vertreter der 15 Modellkommunen des Kompetenznetz Klima Mobil im Hospitalhof in Stuttgart begrüßt, darunter auch Sachsenheim. Aus mehr als 40 Bewerbungen wurden die Modellkommunen ausgewählt, die mutig hochwirksame Maßnahmen zum Klimaschutz beim Verkehr umsetzen wollen. Damit sollen sie landesweit Vorreiter sein und den CO2-Ausstoß im Verkehr deutlich senken. Gleichzeitig soll sich damit das Stadtbild und die Lebensqualität im Ort verbessern.
Verkehrsminister Hermann unterstrich dabei die Klimaschutzziele des Landes im Verkehr bis 2030, mit denen das Projekt verknüpft ist: Der Öffentliche Nahverkehr soll verdoppelt werden, jedes dritte Auto soll klimaneutral angetrieben werden, das KfZ-Aufkommen in den Städten soll um ein Drittel sinken und jeder zweite Weg soll selbstaktiv mit dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden. Die Kommunen werden vom Kompetenznetz bei Planung und Kommunikation von hochwirksamen Maßnahmen beraten und bis hin zur Beschlussfassung begleitet.
Die Handlungsfelder sind: die Bevorrechtigung umweltfreundlicher Verkehre, das Parkraummanagement und die Verkehrsberuhigung bzw. Straßenraumgestaltung. Die Projekte befassen sich beispielsweise mit der Umgestaltung von Ortsdurchfahrten, dem klima- und menschenfreundlichen Stadtumbau, der Einführung verkehrsberuhigter Quartiere, der Förderung von Fuß- und Radverkehr und der Ausweitung des Parkraummanagements.
Genau hier schließen die Projektideen der Stadt Sachsenheim an. Die Innenstadt in Großsachsenheim soll attraktiver werden. Dies wird am ehesten gelingen, wenn das Stadtklima verbessert wird. Um das zu erreichen gilt es ein innerstädtisches Verkehrskonzept zu entwickeln, das den Parksuch- sowie Durchgangsverkehr auf ein Minimum beschränkt und das Parkraumkonzept modifiziert. Schwarze Straßenbeläge sind aufgrund der zunehmenden hitzigen Sommertage durch helle Beläge zu ersetzen, der Grünanteil in den öffentlichen innerstädtischen Bereichen zu erhöhen. Der öffentliche Verkehrsraum ist neu einzuteilen. Somit erhalten Fußgänger, Radfahrer und Nutzer sonstiger alternativer Mobilitätsformen den Vorrang und es werden die Grundlagen für eine belebbarere Innenstadt in Großsachsenheim geschaffen.
„Mit der Auswahl der Modellkommunen geht für das neunköpfige Team vom Kompetenznetz die Arbeit nun richtig los. In den kommenden Wochen und Monaten werden wir sehr eng mit der Stadt Sachsenheim zusammenarbeiten. Ziel ist es, ab September 2021 erste Maßnahmen mit Unterstützung des Kompetenznetz umzusetzen“, sagte Rasch. Vom Kompetenznetz Klima Mobil wird Projektberater Herr Beeh für die Stadt Sachsenheim als regionaler Ansprechpartner das Kompetenznetz vertreten.
Hintergrund
Das Kompetenznetz Klima Mobil wurde auf Initiative des Ministeriums für Verkehr von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) in Kooperation mit der KEA Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg ins Leben gerufen. Gefördert wir das Kompetenznetz Klima Mobil durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI). Die Fördersumme des Bundes beträgt 2,3 Millionen Euro. Das Land Baden-Württemberg steuert einen finanziellen Eigenanteil in vergleichbarer Höhe bei und unterstützt das Kompetenznetz inhaltlich.
Die 15 Modellkommunen des Kompetenznetzes sind: Althengstett, Burgstetten, Freiburg, Hechingen, Heidelberg, Karlsruhe, das Mobilitätsnetzwerk Ortenau (im Zusammenschluss: Kehl, Lahr, Offenburg, Rheinau, Willstätt, Gengenbach und Schutterwald), Ludwigsburg, Ravensburg, Reutlingen, Rottweil, Sachsenheim, Schorndorf, Simonswald und Waldkirch.

Kontakt
Nicole Klingler
Wasserschloss, Äußerer Schloßhof 5
2. OG, Zimmer 2.11
Telefon: 07147 28 251
E-Mail: n.klingler@sachsenheim.de